5013 Kilometer nonstop gerudert in
45 Tagen 2 Stunden und 18 Minuten

Aufbruchstimmung im Heimathafen

1200 Kg im Flow

In den letzten beiden Wochenenden erlebten wir einen intensiven Mix aus Rudern, Materialschlacht, letzter technischer Schliff, Checklisten wälzen, Treffen mit Medien, Team-Absprachen und ein bisschen Feiern.

Das Challenge-Reglement sieht vor, dass ein 4er-Team pro Person für 60 Tage Nahrung mitführt. Pro Kilogramm Körpergewicht werden 60 kcal pro Tag vorgeschrieben. Nach diesen Vorgaben haben wir unsere Nahrungs-Pakete zusammengestellt und sie nun ins Boot verladen. Es handelt sich um Beutel mit gefriergetrockneter Expeditions-Nahrung, die mit warmem oder kaltem Wasser aufgegossen und genossen werden kann. Hinzu kommen hochkalorische und hitzebeständige Snacks. Um den Elektrolyt-Haushalt trotz körperlicher Anstrengung und mineralarmem aufbereitetem Wasser im Lot zu halten, werden dem Wasser in Form von wasserlöslichem Pulver mit Aroma zusätzlich Mineralien beigemischt. Die Erfahrung der Challenge-Teilnehmer hat gezeigt, dass trotz der kalorienreichen Nahrung alle Ruderer an Gewicht verlieren.

  



Um einerseits optimal für den Start vorbereitet zu sein und andererseits den kostspieligen Container-Transport von Heidi nach La Gomera (Kanarische Inseln) optimal zu nutzen, haben wir sämtliches Material vom Werkzeug-Kit, zu den Reserve-Rollen für den Rudersitz, der Schwimmweste, dem Para-Anker, dem WC-Eimer, dem Verbrauchsmaterial, über die Medibox, 240 Tages-Rationen Essen bis hin zu den Ruderturnschuhen, der Zahnpasta und dem Händedesinfektionsmittel definitiv ins Boot gepackt. Mit etwas Bangen wagen wir einen Blick auf die Gewichtsanzeige und waren überrascht und erleichtert, dass wir uns bei rund 1'200 Kilogramm eingependelt haben. In La Gomera werden wir noch rund 50 Liter Trinkwasser-Reserve und unser persönliches Material zuladen. Die Probefahrt bei voller Ladung hat gezeigt, dass wir das Gewicht ausgewogen verstaut haben und dass wenn Heidi mal Fahrt aufgenommen hat, sie in einen schönen Flow kommt und sich die Tonne ganz ordentlich antreiben lässt.

     



Der Wasseraufbereiter muss für die arbeitsfreie Zeit bis zum Challenge-Start mit einer chemischen Lösung transportfertig gemacht werden. So haben wir ihm während 20 Minuten eine Lösung zum Ansog angeboten, die wir in der Endlosschlaufe in einem Behälter unter dem aufgehängten Boot auffingen und wieder aufs Boot reichten. Dabei muss -wie im normalen Wasseraufbereitungsbetrieb- sichergestellt werden, dass nie Luft angesaugt wird. Es war ein tolles Hand-in-Hand-Erlebnis und es wurde uns bewusst, dass wir dieses Manöver im Ziel in Antigua für den Rücktransport in die Schweiz wiederholen werden, was bei allen OceanDancers ein bewegtes Lächeln auslöste.

Das Boot voll, der Material-Container leer und das Kapitel Marina Fallenbach 2019 beinahe zu Ende. Aber: Die Geschäftsleitung der Fallenbach Werft AG eröffnet uns an diesem Wochenende, dass wir nach der Challenge mit Heidi wieder hier her, so zu sagen nach Hause kommen dürfen. Es ist grossartig in der Schweiz einen Heimathafen zu haben!

   

  

  

  

    
 
  

    

 

   

  




 
24.10.2019 22:54:00 | Swiss OceanDancers
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